Das Abenteuer Vittel........

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Das Abenteuer Vittel

Es sollte die Erfüllung eines Traums werden für Manfred Walter, und das wurde es letztlich durchaus, aber viel fehlte nicht zum Albtraum. Der Ausflug ins französische Vittel gestaltete sich mit Hindernissen.

Die ursprünglich per Flugzeug vorgesehene Anreise musste storniert werden, da sich beim Rückflug Buchungsprobleme ergeben hatten. So blieb nur die Alternative Auto, was bei knapp 1.000 Kilometern, die zwischen dem schleswig-holsteinischen Alveslohe und Vittel liegen, einen Aufbruch in der Nacht zum Sonntag nötig machte. Immerhin: mit dem Touren-erprobten Andre Müller war ein Experte für weite Wege mit an Bord, der als Unterstützer am Steuer und Motivator Gold wert sein kann. Unterwegs dann ein Anruf nach dem anderen: Helios werde bei Racebets als Nichtstarter gelistet, was sei da los? Manfred wusste von nichts, aber ein wenig Unruhe baute sich doch auf. Man hat schon die tollsten Dinge gehört, wie Franzosen auf fehlerhaft erfüllte Regularien ragieren könnten. Dann aber vor Ort die Entwarnung, alles ist gut. Bis auf die Rennfarben. Die waren offenbar nicht übermittelt worden, so dass Walter in einen vom Veranstalter bereitgehaltenen neutralen weißen Dress schlüpfen musste.

 

 

 

Helios präsentierte sich gut, die Taktik war von Besitzer Mario Krismann dem Fahrer überlassen worden. Was sollte man einem, der in Deutschland so viele Grasbahn-Rennen gewonnen hat wie niemand anders, auch schon als Order mit auf den Weg geben? Immerhin so viel: "2.700 Meter sind weit, versuche es vorne ruhig zu machen, und wenn das nicht geht, verstecke ihn im Feld, das kann er auch." Nach vorne ging es nicht, der Start verlief nicht optimal. "Die Bänder haben eine ganz andere Stärke als in Deutschland", sagte uns eine Stunde später Manfred am Telefon, "da hatte Helios gehörig Respekt, als ich mit vollem Risiko losfahren wollte, legte er einen Rumpler ein. Trotzdem war die Lage als drittes Pferd innen danach keine schlechte." Unterwegs tat sich so gut wie nichts, ungewöhnlich für französische Verhältnisse. Es lief auf eine Sprintankunft hinaus, an der im Endkampf ein halbes Dutzend Pferde beteiligt waren. Die Zielgerade von Vittel ist lang, aber es dauerte, bis Helios in der Geläufmitte endlich auf freie Bahn gelangte und eingreifen konnte. Dann wurde er noch enorm schnell, verpasste den Sieg als Dritter aber mit den Abständen Hals und kurzer Kopf. "Es hat ewig gedauert mit dem Richterspruch, zunächst hatten sie uns sogar als Zweiten angesagt", aber letztlich war die Technik unbestechlich. Was blieb, waren Gefühle und Tatsachen: "Es hat trotz des Aufwands Spaß gemacht, auch wenn die Rückfahrt noch sehr anstrengend sein wird. Aber wir wissen jetzt, dass Helios in solchen Rennen problemlos mitmischen kann, vielleicht ergeben sich noch weitere Möglichkeiten. 2.500 Euro hat er in Vittel verdient, mit etwas Glück hätten es fast 10.000 sein können, das sollte man so ein Abenteuer nochmal versuchen." Wenn andere von der Arbeit nach Hause fahren, nehmen sie die U-Bahn, Manfred Walter stieg ins Auto. Es lagen noch fast 1.000 Kilometer zwischen Vittel und dem heimischen Bett.