06.10.2014: Der HVT informiert über "Round Table" .............

"Runder Tisch" des HVT 

Der Hauptverband hatte für den 4. Oktober zu einer Gesprächsrunde alle regelmäßig veranstaltenden Rennvereine sowie einige besonders erfahrene und engagierte Besitzer, Züchter und Aktive eingeladen. Es sollten die Möglichkeiten eines einvernehmlichen Veranstaltungskalenders für 2015 und - darauf aufbauend - eines Systems der Gehobenen Rennen unter Beteiligung aller dieser Rennveranstalter ausgelotet werden. Für dieses Ziel war die Optimierung einerseits im Sinn des Leistungsprüfungssystems im Rahmen des auch tierzuchtrechtlich geforderten Zuchtprogrammes und andererseits im Sinn der Attraktivität für die Rennveranstalter und Aktiven. Der Einladung sind erfreulicherweise - im Gegensatz zum letzten Jahr - alle Rennveranstalter und fast alle Besitzer, Züchter und Aktive gefolgt.

Im Vorfeld des "Runden Tisches" wurde die Information der RSM-Gruppe öffentlich, dass sie sowohl ihre Aktivitäten in der Vermarktung der Pferdewette als auch die Unterstützung der von ihr betreuten Rennveranstalter zum Jahresende einstellt. In dieser Situation bekam die Erörterung des Veranstaltungskalenders für 2015 eine noch größere Bedeutung; die anderen Themenbereiche rückten naturgemäß in den Hintergrund.

Vor Eintritt in die Diskussion sprach der Präsident des Hauptverbandes der Familie Herz trotz dieses Rückzuges seinen ausdrücklichen Dank für das bisherige Engagement aus, ohne das der Rennsport in den letzten Jahren in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.

Der Präsident des Hauptverbandes eröffnete dann die Diskussion mit einem Statement zur HVT-Einschätzung der aktuellen Situation: Für die gedeihliche Zukunft von Zucht und Sport ist die gemeinsame Erarbeitung und dann auch tatsächliche Einhaltung von Standards in mindestens folgenden Bereichen erforderlich:

  • Anzahl der Rennveranstaltungen je Rennveranstalter
  • Begrenzung der Rennveranstaltungen je Kalendertag
  • Verteilung der Rennveranstaltungen auf die Wochentage
  • Aufeinander abgestimmte Rennausschreibungen
  • Übertragung der Rennen auf einem gemeinschaftlichen TV-Stream
  • Herausgabe von Rennzeitungen mit einem Rennprogramm aller Veranstalter eines Renntages
  • Gegenseitige Werbung und Cross Betting

Auf mehrfache Befragung des RSM-Vertreters, was die Einstellung der RSM-Aktivitäten für die einzelnen Rennveranstalter, die von der RSM-Gruppe bislang betreut wurden, konkret bedeutet, gab er inhaltlich lediglich das wieder, was in der einschlägigen RSM-Presseerklärung bereits veröffentlicht worden war. Konkret wurde lediglich mitgeteilt, dass auch die Vermarktung der Bildrechte an die einzelnen Rennveranstalter zurückgegeben wird. Bezüglich der grundsätzlichen Möglichkeit der von der RSM betreuten Rennveranstalter, im kommenden Jahr noch Renntage zu veranstalten, wies der RSM-Vertreter darauf hin, dass diese Rennveranstalter völlig unabhängige Vereine seien und die RSM schon deshalb keine Aussagen über die im Jahr 2015 möglicherweise veranstalteten Rennen machen könne; dies gelte auch für das HTZ eV. (Hamburg-Bahrenfeld).

Nachdem der Präsident des Hauptverbandes über das Angebot des Vermarkters German Tote informierte, dass diese allen Rennveranstaltern das Totalisatorequipment (Wettkassen etc.) und die Bildübertragung für eine unbegrenzte Anzahl von Renntagen kostenlos zur Verfügung stellt sowie auf die 3%-Provision aus der Wettvermittlung zu Gunsten der Rennveranstalter verzichtet, gaben die Rennveranstalter folgende Erklärungen ab:

Berliner Trabrennverein e.V. (Mariendorf)

Durchführung von ca. 50 Renntagen

 

Pferdesportpark Berlin-Karlshorst e.V.

Planung von ca. 25 Renntagen

 

Gelsenkirchen

Durchführung von ca. 40 Renntagen 

 

Niederrheinischer Trabrennverein Dinslaken e.V.

Planung von ca. 20 Renntagen, in Abhängigkeit bzw. der Gewährleistung einer ausreichenden Finanzierung.

 

Verein zur Förderung des Rheinischen Trabrennsportes e. V. (Mönchengladbach)

Durchführung von ca. 20 Renntagen.

Bei Total- oder Teilausfall von Dinslaken Veranstaltung zusätzlicher Renntage in Größenordnung der Dinslakener Renntagzahl 2014.

 

Münchner Trabrenn- und Zuchtverein e.V. (Daglfing)

Planung von 25-27 Renntagen, in Abhängigkeit vom Ausgang des Gerichtsverfahrens bzgl. Rückabwicklung Geländeverkauf, eine kurzfristige Entscheidung ist aber nicht zu erwerten.

 

Zucht- und Trabrennverein Straubing 1873 e.V.

Auslaufen der Mittel aus dem Gründstücksverkauf zum 31.12.2015

Planung von ca. 20 Renntagen, in Abhängigkeit bzw. der Gewährleistung einer ausreichenden Finanzierung.

 

Hamburger Trab-Zentrum e.V. (Bahrenfeld)

Wunsch zur Veranstaltung von ca. 40-50 Renntagen, in Abhängigkeit bzw. der Gewährleistung einer ausreichenden Finanzierung.

(redaktioneller Hinweis: Die Frage, ob dies auch bei einer Vermarktung durch German Tote denkbar sei, blieb offen)

 

Die Frage zur Veranstaltung von PMU-Rennen konnte der Präsident des Hauptverbandes dahingehend beantworten, dass es im Jahr 2015 mindestens 22 PMU-Renntage geben werde, für eine deutlich höhere Anzahl bestehen aber reelle Aussichten (redaktioneller Hinweis: 16 PMU-Renntage im Jahr 2014) Die endgültige Vergabe und die Terminverteilung sind noch nicht abgeschlossen.

Abschließend wurde einvernehmlich vereinbart, dass die Rennveranstalter ihre Wunsch-Renntermine für das Jahr 2015 kurzfristig beim HVT einreichen, der daraus folgend eine vergleichbare Übersicht als Arbeitsgrundlage erstellen wird. Danach soll dann - ebenfalls kurzfristig - eine eigene Besprechungsrunde mit den Rennveranstaltern in der Geschäftsstelle des HVT stattfinden, um einen - unter Berücksichtigung der Vermarktungserfordernisse - gemeinsamen Veranstaltungskalender für das Jahr 2015 abzustimmen.

Zum System der Gehobenen Rennen erfolgte lediglich eine kurze, teils kontroverse Aussprache. Eine Festlegung wurde bis zur grundsätzlichen Klärung der Veranstaltungssituation zurückgestellt. Insofern wurde auch der vom HVT erarbeitete Entwurf für die Gehobenen Rennen 2015 mit einigen wesentlichen Änderungsmöglichkeiten heute nicht vorgestellt. Diese Diskussion wird einer weiteren Besprechungsrunde vorbehalten sein. Das gilt auch für das vom ehemaligen HVT-Präsidiumsmitglied Andreas Schwarz vorgeschlagene Handicap-System für Pferde, die dauerhaft oder vorübergehend in ihrem Leistungsvermögen erfasst sind.

Raktioneller Hinweis:

Der Präsident des Zucht- und Trabrennvereins Straubing 1873 e.V. hat auf Facebook bereits kurze Zeit nach dem "Runden Tisch" folgende Erklärung abgegeben, die zu großer Hoffnung Anlass gibt:

"Heute "Krisengipfel" der deutschen Trabrennveranstalter nach der Rückzugsankündigung der RSM. Im Ergebnis ist klar: alle acht Ganzjahresveranstalter wollen wieder an einem Strang ziehen und werden in den nächsten Tagen und Wochen die Details klären (gemeinsamer Vermarkter, Renntermine, Zuchtrennprogramm, usw.) Die Details dann in der offiziellen Erklärung des HVT."