02.06.2016: Key Largo bereitet doppelt Freude.....

Key Largo bereitet doppelte Freude

 

Die Zwillingsschwestern Heike Gehrke und Maren Hoever mit ihrem Rappen Key Largo, der auch am Sonntag beim NRZ-Renntag startet. Foto: NRZ

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„Wir hatten immer viele Starter in Dinslaken“, erinnert sich Maren Hoever gern zurück an die Zeit mit ihrem Mann im Traberwesten. Seit einigen Jahren ist sie zurückgekehrt in ihre alte Heimat, in den Norden der Republik, und genießt in Jübek in der Nähe von Schleswig den Ruhestand. Zum Großen Preis der NRZ am 5. Juni in Dinslaken wird sie sich aber auf den Weg gen Niederrhein machen, denn die Leidenschaft Trabrennsport ist geblieben. Und ihr Traber Key Largo soll an den Start gehen. Hoever korrigiert sofort: „Das ist nicht allein mein Pferd, es gehört auch meiner Schwester!“ Zumindest zur Hälfte, denn der „halbe“ Key Largo war ein Weihnachtsgeschenk. 2012 kaufte Hoever ihn von Züchterin Christine Frahm als Jährling – auch weil er das Produkt des eigenen Deckhengstes Adam’s Peak ist - und verschenkte ihn dann im selben Jahr teilweise zu Weihnachten an ihre Zwillingsschwester Heike: „Das Pferd konnte ich verständlicherweise nicht verpacken, aber ich habe einen Fohlenschein und eine Besitzwechselurkunde gebastelt und ein schönes Paket daraus gemacht“, erinnert sich die ungemein agile Blondine lachend: „Der Mann meiner Schwester fragte gleich etwas besorgt, ob das ein teures Geschenk sei.

Doppelte Freude

Es war auf jeden Fall ein schönes Geschenk, denn Key Largo macht den beiden Schwestern viel Freude, doppelte Freude sozusagen. Die beiden sind kaum auseinanderzuhalten, sehen sich absolut zum Verwechseln ähnlich - was kein Wunder ist, sind sie doch eineiige Zwillinge. „Zusammen sind wir nun 120 Jahre alt“, lacht Maren Hoever, die ihre Jugend in der Pferdestadt Elmshorn verlebte, wo der Weg zur dortigen Rennbahn nicht weit war: „Wir gehen quasi zum Trabrennen, seit wir laufen können!“ Aus der Kleinstadt nahe bei Hamburg zog sie selbst der Liebe wegen dann vor 40 Jahren nach Mönchengladbach. Auch in Nordrhein-Westfalen blieb sie den schnellen Rennpferden treu, teilte dieses zuweilen kostspielige Hobby mit ihrem Mann Peter, Inhaber einer großen Spedition, der ebenfalls Traber hielt und selbst erfolgreich Amateurrennen bestritt. Sie selbst engagierte sich als Funktionärin vor allem beim Rennverein in Mönchengladbach und half dort, den Rennbetrieb aufrechtzuerhalten. Aktuell kümmert sich Maren Hoever als Vorstandsmitglied beim Hauptverband für Traber-Zucht und – rennen bundesweit um den geliebten Pferderennsport. Nach 35 Jahren Arbeit, Liebe und Trabrennen als Hobby wurden die „Traber-Zwillinge“ wieder vereint. Nun wohnt man gemeinsam in Rufnähe in Jübek hoch oben in der Republik. Da konnte Key Largo als gemeinsames Pferd kaum passender sein. Der Rappe wird auf dem berühmten Helenenhof in Neumünster von Trabertrainer Jörg Schefe auf die Rennen vorbereitet. Der lange Jahre passenderweise ebenfalls in Elmshorn tätige Schefe musste sich ein neues Umfeld suchen, da die Rennbahn in Elmshorn geschlossen wurde, was der Attraktivität der Provinzstadt keineswegs zuträglich war.

Kein Siegertyp.

Die Generalprobe in Hamburg Pfingstsonntag versemmelte Key Largo zwar, doch davor hatte er einen feinen Sieg landen können – endlich! „Er ist kein Siegertyp“, erläutert Maren Hoever: „Er gibt immer sein Bestes, aber irgendwie war immer einer schneller.“ Umso mehr freute es da die Besitzer-Zwillinge, dass es doch einmal geklappt hat: „Key Largo trat erstmals ohne Hufeisen an, das hat ihn noch schneller gemacht“ – das kleine Geheimnis des Erfolges. Klein macht sich der Wallach im Rennen ohnehin, tritt er doch ohne den sogenannten „Check“ an. Mit diesem Teil der Anspannung wird üblicherweise der Kopf des Trabers oben gehalten, damit er die Balance auch bei voller Geschwindigkeit behält. Key Largo braucht so etwas nicht: „Er nimmt den Kopf zwischen die Vorderbeine und saust los. Diesen Check mag er nicht, also bleibt er weg!“ Für Maren Hoever steht der Spaß generell im Vordergrund: „Wir wollen uns an den Pferden erfreuen und machen uns gern auf den Weg nach Dinslaken. Key Largo ist trabsicher und geht aus dem ersten Band ab. Egal, wie es am Ende ausgeht: Da, wo er im Ziel landet, da landet er eben.“ Im Vorjahr war Key Largo übrigens im NRZ-Pokal/Beginners guter Dritter – auf eine so gute Platzierung hofft man erneut. (cb)